Der Raspberry Pi 5 im Praxiseinsatz

  Norbert Rüthers   Lesezeit: 4 Minuten

Wie behauptet sich der neue Raspberry im Alltag ?

der raspberry pi 5 im praxiseinsatz

Nach meiner Vorstellung des neuen Raspberry Pi 5 sind nun ein paar Monate ins Land gegangen. Dies ist keine weitere Aufzählung der Hardwarespecs, das kann man schon hier lesen. Vielmehr ein Praxistest der mehr aussagt als reine Daten.

Mein erster Bericht dazu bezog sich auf die technischen Details und Neuheiten. Diesmal soll es um den praktischen Einsatz gehen.

Seit Jahren hört man bei jedem neuen SBC ( nicht nur Raspberry) das er den Desktop-PC ersetzen könnte.

Leider blieben es leere Versprechungen, denn im Alltag hat es stets an der nötigen Schwuppdizität gehapert. Denn was nützt es, wenn ein Programm zwar installiert und gestartet werden kann, aber dann so lahm läuft das es keinen Spass macht. Der Raspberry Pi 4 kam der Sache schon näher aber es fehlte immer noch das Quäntchen Geschwindigkeit. Es nutzt halt auch nichts, wenn man nur einen schnelleren Prozessor einbaut und ihn hochtaktet. Auch eine an und für sich schnelle GPU nutzt ohne entsprechende Treiberunterstützung wenig. Ein Rechner besteht auch aus Ein- und Ausgabeschnittstellen, und dort hat sich beim jüngsten Sprössling der Raspberry Familie entscheidendes getan.

Also habe ich den ersten Run und die folgende Knappheit abgewartet und mir nun das neue Teil bestellt.

Ich habe nur den reinen RPI 5 ohne jedes Zubehör geordert.

Nachdem ich es an einem 5V 3A Netzteil für den RPI 4 angeschlossen habe lief auch alles gut.

Dann habe ich eine SSD mit Adapter am USB 3 Port angeschlossen und das Betriebssystem Raspberry Pi OS 64 Bit mittels SD-Copier auf die SSD kopiert.

Beim ersten Neustart erschien die ernüchternde Meldung, das  das benutzte 3A Netzteil für periphere Komponenten unzureichend wäre. Damit habe ich gerechnet und es wurde bestätigt. Ok also hab ich die Platte an einen aktiven USB Hub gehängt und es nochmal probiert. Jetzt klappte es problemlos aber die Fehlermeldung mit dem zu schwachen Netzteil kommt immer noch. Also scheint es so zu sein das der Pi sobald er Peripherie am USB-Port erkennt grundsätzlich nach einem stärkeren Netzteil jammert.

Das werde ich noch ordern und setze den Test erstmal mit einer 64 GB SD-Karte fort

Leider wurde der Pi im Betrieb sehr heiss. Er lief zwar klaglos weiter aber vorsichtshalber und einem schnellen Tod vorzubeugen habe ich noch das Lüftermodul mit Kühlkörper nachbestellt. Danach war alles in Ordnung. Der Lüfter ist geregelt und in 99% der Fälle unhörbar.

  • Die Netzwerkdrucker wurden sofort erkannt.
  • Das Kopieren kleiner und grosser Dateien über das Netzwerk liefen mit nie gekannter Geschwindigkeit ab.
  • Programme starten schnell und laufen flüssig. Sogar der als lahm bekannte Firefox ist angenehm schnell.
  • Videos aller Formate, sowohl lokale als auch gestreamte, werden ruckelfrei und flüssig dargestellt.

Danach ging es an den Test mit Ubuntu, welches auch vom Raspberry Pi Imager angeboten wird.

Das Booten ging schnell, viel schneller als früher. Der Lüfter ging jedoch auch ziemlich schnell an. Ubuntu verlangt doch mehr Ressourcen als das Raspberry OS. Aber am Feeling hat sich nichts geändert. Alles lief schnell und flüssig, das war früher nicht so.

Das Fehlen einer Audiobuchse erfordert eine USB-Soundkarte, die es jedoch für kleines Geld bei den bekannten Lieferanten gibt.

Der Powerschalter ist ein lange erhofftes Feature und sehr nützlich. Er schaltet den Rechner zuverlässig ein. Beim abschalten fährt der Pi jedoch nicht sofort runter, sondern es erscheinen erst die Herunterfahroptionen auf dem Monitor. Damit kann man aber leben.

Mein Fazit ist, das mit dem neuen Raspberry Pi 5 eingetroffen ist was so lange versprochen wurde. Nämlich ein Ersatz für den Desktop-Rechner zu sein.

 

Es wurden noch keine Kommentare verfasst, sei der erste!